Was macht eigentlich eine persönliche Assistenz für Menschen mit Behin-derungen? Die persönliche Assistenz hat sich im Zuge der „Independent-Living-Bewegung“ bzw. der „Krüppelbewegung“ (Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre) entwickelt und verwirklicht heute das Menschenrecht von Menschen mit Behinderung auf Persönliche Assistenz gem. Art. 19 der UN-
Behindertenrechtskonvention, die von der Bundesrepublik Deutschland am 24.02.2009 ratifiziert wurde.
Ziel der persönlichen Assistenz sollte es sein, Menschen mit körperlicher Behinderung und/oder geistiger/psychischer Beeinträchtigung zu ermöglichen, ihr Leben nach ihren eigenen Bedürfnissen zu gestalten und möglichst ohne direkte Anleitung, Intervention oder Bevormundung durch „Experten“ (Sozialarbeiter, Pädagogen und Pflegefachkräften usw.) ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Die persönliche Assistenz umfasst alle Bereiche des täglichen Lebens, in denen Menschen auf Grund ihrer Behinderung Hilfe und Unterstützung benötigen. Primär sind diese: Assistenz bei Grundpflege, Haushalt, Mobilität, Kommunikation. Dazu gehören auch die allgemeine, psycho-soziale, sozialpädagogische Unterstützung und andere Anforderungen des unvorhersehbaren Lebens, u.a. Unterstützung bei der Pflege des sozialen Umfeldes (Familie und Freunde), bei der Gestaltung des freizeitlichen und gesellschaftlichen Engagements, bei Arbeit und Ausbildung.
(Quelle: Gespräch der Betriebsrät*innen des ´Ambulante Dienste e.V. Berlin´ (Johanna, Carsten und Micha) mit der Zeitschrift Contraste, Mai 2009)
Die Arbeitsinhalte in der persönlichen Assistenz variieren je nach Assistenznehmer*in stark. Manchmal umfassen sie nur einzelne, manchmal aber auch sehr viele, der genannten Bereiche. Hinzu kommen ggf. die Aufgaben neue Mitarbeiter*innen einzuarbeiten sowie sachgerecht zu dokumentieren.
... Und konkret ...
- Unterstützung bei der Körperpflege
- beim Aufstehen und zu Bett gehen
- beim An-, Aus- und Umkleiden
- beim Essen und Trinken
- beim Lagern / Positionieren in Bett oder Rollstuhl
- beim Transfer (z.B. aus oder in einen Rollstuhl)
- Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
- Aufräumen und Reinigen der Wohnung
- Begleitung außer Haus
- Begleitung beim Kinobesuch oder sonstigen Veranstaltungen
- Unterstützung bei politischem, sozialem und gesells. Engagement
- Unterstützung bei der Kommunikation, z.B. für Menschen mit einer Sinnes- und/oder Sprachbeeinträchtigung